Jakob Schubert kehrte vor kurzem von einem deep water solo Trip nach Mallorca zurück. In seinem Gepäck? Sieben actiongeladene Vlogs, in denen er zahlreiche (neue) Begehungen dokumentiert und den Zusehern Einblicke hinter die Kulissen gibt. Dabei trifft er regelmäßig auf andere Kletterer wie DWS-Legende Chris Sharma, Jan Hojer und Michael Piccolruaz. Die ganze Serie ist jetzt online verfügbar auf Jakobs YouTube-Kanal.
Ursprünglich war geplant, einige der Versuche in Mallorca live zu übertragen, aber der schlechte Empfang an der Küste hat das leider unmöglich gemacht. Das wäre sicherlich eine sehr coole Erfahrung gewesen, aber rückblickend denke ich, dass die Vlogs den Lifestyle und die Stimmung eines solchen Trips noch besser eingefangen haben. Es hat Spaß gemacht mal einige persönlichere Einblicke einer solchen Reise zu teilen.
Jede Episode hat ihre eigene Note, aber ich würde sagen, dass #1, #5 und #7 meine persönlichen Favoriten sind, weil sie die besten und spektakulärsten Begehungen zeigen (einschließlich einiger wirklich cooler Erstbegehungen), und #6 weil sie zeigt, was deep water soloing bei richtig ordentlichem Wellengang bedeutet.
Ja, in dem Sinne, dass die Erstbegehung von „Jelly Pain“ in Canyamel definitiv die schwerste Route war, die auf dieser Reise eröffnet wurde. Ich glaube, sie hat einen Schwierigkeitsgrad von etwa 8c+. Was die Emotionen angeht, so waren die Erstbegehungen von „Mischa line“ (vlog #1) oder “Su Majestad” ( vlog #5) nicht weniger spektakulär, denn es waren wohl die härtesten Fights, die ich hatte.
Ja, es war cool, Chris bei uns zu haben. Ich bin in den letzten Jahrzehnten viele seiner Routen geklettert, und meine Vorliebe für deep water soloing, oder Psicobloc, wie es auf der Insel genannt wird, ist ein Ergebnis von Chris' Bemühungen diese Form des Kletterns voranzutreiben. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber der Tag in Canyamel war definitiv ein besonderer Tag, an dem Chris Versuche in seinem Projekt „Vision Quest“ machte und ich eine 8c+ Erstbegehung machen konnte.
Es waren völlig unterschiedliche Trips, und es ist schwierig sie zu direkt miteinander zu vergleichen. Damals, 2021, war es meine erste deep water solo Erfahrung überhaupt und der Fokus lag auf Alasha und Es Pontas, zwei der härtesten und bekanntesten DWS-Routen der Welt. Schon damals hielten wir die Augen offen auf der Suche nach neuen Gebieten und potenziellen Erstbegehungen. Das war der Hauptgrund und Ziel dieser Reise.
Wir haben definitiv ein paar richtige Perlen gefunden. Canyamel, das Gebiet das Chris Sharma erst kürzlich entdeckt hat, ist eine fantastische Ergänzung zu den bereits bestehenden Gebieten der Insel. Außerdem haben Mischa (alias Michael Piccolruaz) und ich fast ein Dutzend Erstbegehungen gemacht, die in Zukunft sicher Beachtung finden werden.
Ich mag die Einfachheit und die Intensität die mit Klettern über dem Meer verbunden ist. Generell würde ich sagen, dass man die Gefahr beim Deep Water Soloing ziemlich gut kontrollieren kann, wenn man es richtig macht. Allerdings muss man definitiv viel weiter aus seiner Komfortzone herausgehen, um auch 15 Meter über dem Wasser Züge am persönlichen Limit zu probieren. Chris hatte zum Beispiel einen heftigen Sturz bei seinem Projekt, das er vor kurzem geklettert ist und das jetzt den Namen „Vision Quest“ trägt. vlog #7zeigt, dass DWS-Klettern bei allem Spaß durchaus ernst genommen werden muss um Verletzungen zu vermeiden.
Es gibt einige Dinge, die man beachten muss, und ich habe tatsächlich viele Fragen erhalten, nachdem die ersten paar Vlogs online gingen. Ich habe vor, sie in einem Live-Q&A aufzugreifen und darüber zu diskutieren. Jeder kann sich gerne mit Fragen in den Kommentaren auf YouTube äußern. Und nicht vergessen meinem Kanal zu folgen um eine Benachrichtigung zu erhalten sobald das Q&A stattfindet.
Photocredit: Moritz Klee | Nodum Sports